Beilage zu V:
Generation
Johann Jost N i c k e l
d.Jg.
Er stand s.Zt. als Soldat bei
dem II. Nassauischen Regiment als Jäger und
musste unter den Fahnen
Napoleons I. die Schlacht bei W a t e r
l o o am
18. Juni 1815 mitmachen.
Infolge der großen
Kriegsstrapazen, auch wohl hauptsächlich infolge des
schlimmen Pulverqualmes und
des feuchten Klimas im Kriegsgebiet erblindete
er später.
Er erhielt dann als alter
Mann eine jährliche Pension durch die
Herzoglich Nassauische
Regierung.
Das Schreiben hierüber
lautet:
„Wir Wilhelm, von Gottes
Gnaden, souverainer Herzog zu Nassau, usw. –
Nachdem Wir Uns gnädigst
bewogen gefunden haben, dem wegen völliger
Blindheit an beiden Augen zum
Feldkriegsdienste untauglichen Soldaten
Jost N i c k e l
von Eisemroth, Amts Herborn, dergestalt in den Real-
Invalidenstand zu versetzen,
dass er von unten gesetztem Dato an eine
jährliche Pension von
Einhundertsechszig sechs Gulden
8 Kr. als Zulage
zu der ihm bewilligten
Niederländischen Pension
von 91 holl. Gulden zu beziehen
haben soll,
so wird Demselben hierüber
gegenwärtiges Dekret in Gnaden erteilt.
Urkundlich Unserer
eigenhändigen Unterschrift und
beigedrucktem Herzoglichen
Insiegel.
Gegeben in Unserer Residenz zu
W e i l b u r g den 9. Dezember 1817
gez. Wilhelm
Das Original dieses
Schriftstückes befindet sich im Besitz der Familie von
Heinrich Carl M a r t i n.
Dieser Johann Jost
N i c k e l
soll, nach Berichten alter Leute,
die ihn gekannt, ein sehr kluger, dabei
auch sehr witziger und origineller
Mann gewesen sein. Auch eine große
Derbheit habe er besessen.